O Traurigkeit, o Herzeleid

1. O Traurigkeit, / o Herzeleid! / Ist das nicht zu beklagen? / Gott des Vaters einigs Kind / wird ins Grab getragen.

1:  O Traurigkeit, / o Herzeleid! / Ist das nicht zu beklagen? / Gott des Vaters einigs Kind / wird ins Grab getragen.

2:  O große Not! / Gott selbst liegt tot. / Am Kreuz ist er gestorben; / hat dadurch das Himmelreich / uns aus Lieb erworben.

3:  O Menschenkind, / nur deine Sünd / hat dieses angerichtet, / da du durch dein Missetat / warest ganz vernichtet.

4:  Dein Bräutigam, / das Gotteslamm, / liegt hier mit Blut beflossen, / welches es ganz gnädiglich / hat für dich vergossen.

5:  O süßer Mund, / o Glaubensgrund, / wie bist du doch zerschlagen! / Alles, was auf Erden lebt, / muss dich ja beklagen.

6:  O lieblich Bild, / schön, zart und mild, / du Söhnlein der Jungfrauen! / Niemand kann dein teures Blut / ohne Reu anschauen.

7:  O selig ist / zu aller Frist, / der dieses recht bedenket, / wie der Herr der Herrlichkeit / wird ins Grab gesenket.

8:  O Jesus, du / mein Hilf und Ruh, / ich bitte dich mit Tränen: / Hilf, dass ich mich bis ins Grab / nach dir möge sehnen.