1: Jauchz, Erd und Himmel, juble hell, / die Wunder Gotts mit Freud erzähl, / die er heut hat begangen / an seim trostlosen Häuflein klein, / das saß in friedsamer Gemein / und betet mit Verlangen, / dass es mit Geist getaufet werd. / Der kam mit Feuers Glut zur Erd, / mit starkem Sturmestoben; / das Haus erfüllt er überall, / zerteilt man Zungen sah im Saal, / und all den Herren loben. Apg 2
2: Auf tat sich ganz des Himmels Schrein: / Man wähnt, sie wären voller Wein, / all Welt sich drüber wundert. / In fremden Zungen reden sie, / bezeugen Gottes Großtat hier, / von seinem Geist ermuntert. / So machen sie sich auf den Plan, / Christus zu lehren fangn sie an, / dass er der Herr geworden / und dass man lasse von der Sünd / und durch die Tauf werd Gottes Kind; / das sei die christlich Ordnung. Mt 28,19f
3: Ach, Herr, nun gib, dass uns auch find / in Fried und Flehn dein selger Wind: / Weh rein vom Sündenstaube / ganz das Gemüt und füll das Haus / deiner Gemeind, dein Werk richt aus, / dass aufgeh rechter Glaube. / Dass unsre Zung ganz Feuer werd, / nichts rede als dein Lob auf Erd / und was den Nächsten bauet. / Brenn rein die sündige Natur, / mach uns zur neuen Kreatur, / obs unserm Fleisch auch grauet. 2. Kor 5,17
4: Dein Wort erschallt schon lange Frist, / da es ja doch der Anfang ist / des Glaubens, der dich ehret. / Dein Feld ist nun gepflanzet wohl, / darum man dich jetzt bitten soll, / dass solch Gut werd gemehret, / und du den Segen mildiglich / von oben reichest gnädiglich / und gebest selig Blühen. / Dass wir stark werden durch den Geist, / sonst sind wir träge, wie du weißt; / der Vater woll uns ziehen. Röm 10,17; Joh 6,44
5: Komm, Feuer Gottes, Heilger Geist, / erfüll die Herzen allermeist / mit deiner Liebe Brennen. / Von dir allein muss sein gelehrt, / wer sich durch Buß zu Gott bekehrt; / gib himmlisches Erkennen. / Der fleischlich Mensch sich nicht versteht / auf göttlich Ding und irregeht; / in Wahrheit wollst uns leiten / und uns erinnern aller Lehr, / die uns gab Christus, unser Herr, / dass wir sein Reich ausbreiten. 1. Kor 2,14; Joh 14,26
6: Wie mit dem Vater und dem Sohn / du eins bist in des Himmels Thron / im ewgen Liebesbunde, / also mach uns auch alle eins, / dass sich absondre unser keins, / nimm weg, was trennen könnte. / Halt doch zusammen Gottes Kind‘, / die in der Welt zerstreuet sind / durch Gwalt und falsche Lehre, / dass sie am Haupt fest halten an, / loben Christus mit jedermann, / suchen allein sein Ehre.
7: Durch dich besteht der neue Bund, / ohn dich wird Gott niemandem kund, / erneuerst unsre Herzen / und rufst darin dem Vater zu, / schaffst uns viel Fried und große Ruh / und tröstest uns in Schmerzen, / dass uns auch Leiden Ehre ist, / da du durch Lieb gegossen bist / in unser Herz ohn Klage. / Du leitest uns auf ebnem Weg / und führst uns hier den rechten Steg, / weckst uns am Jüngsten Tage.
8: Du, der lebendge Brunnenquell, / der Gottes Stadt durchfließet hell, / erquickest das Gemüte. / Durch dich besteht des Vaters Bau; / du willst und gibst, dass man dir trau, / du bist die Gottesgüte. / Irden Geschirr sind wir und weich, / brechen gar leicht von jedem Streich; / du selbst wollst uns bewahren, / uns brennen wohl in deiner Glut, / dass uns der Feind nicht schaden tut, / bis wir zu dir hinfahren. Offb 22,1
9: Lass uns nicht sündgen gegen dich, / zum Tempel weih uns ewiglich, / lehr uns mit Glauben beten, / dass Jesus Christus hier auf Erd / durch dich in uns verkläret werd; / all Schwachheit wollst vertreten. / Der Welt Art stark noch in uns ist, / und unser Fleisch danach gelüst’; / drum wollst uns täglich strafen / um Sünd und um Gerechtigkeit / und um Gericht mit Gütigkeit, / dass wir in Gott entschlafen. 1. Kor 6,19; Röm 8,26; Joh 16,8-11