1: O Ewigkeit, du Donnerwort, / o Schwert, das durch die Seele bohrt, / o Anfang ohne Ende! / O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit, / ich weiß vor großer Traurigkeit / nicht, wo ich mich hinwende. / Mein ganz erschrocknes Herz erbebt, / dass mir die Zung am Gaumen klebt.
2: Kein Unglück ist in aller Welt, / das endlich mit der Zeit nicht fällt / und ganz wird aufgehoben. / Die Ewigkeit nur hat kein Ziel, / sie treibet fort und fort ihr Spiel, / hört niemals auf zu toben, / ja – wie mein Heiland selber spricht – / Erlösung gibt es aus ihr nicht. Lk 16,26
3: O Ewigkeit, du machst mir bang, / o ewig, ewig ist zu lang, / hier gilt fürwahr kein Scherzen. / Drum, wenn ich diese lange Nacht / mit ihrer großen Pein betracht, / erschreck ich recht von Herzen; / nichts ist zu finden weit und breit / so schrecklich wie die Ewigkeit.
4: Ach, Gott, wie bist du so gerecht, / wie strafst du einen bösen Knecht / so hart am Ort der Schmerzen; / auf kurze Sünden dieser Welt / hast du so lange Pein bestellt. / Ach, nimm dies wohl zu Herzen; / betracht es oft, o Menschenkind: / Kurz ist die Zeit, der Tod geschwind.
5: Wach auf, o Mensch, vom Sündenschlaf, / ermuntre dich, verlornes Schaf, / und bessre bald dein Leben! / Wach auf, es ist doch höchste Zeit, / es kommt heran die Ewigkeit, / dir deinen Lohn zu geben. / Vielleicht ist heut der letzte Tag; / wer weiß schon, wie er sterben mag!
6: O Ewigkeit, du Donnerwort, / o Schwert, das durch die Seele bohrt, / o Anfang ohne Ende! / O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit, / ich weiß vor großer Traurigkeit / nicht, wo ich mich hinwende. / Nimm du mich, wann es dir gefällt, / Herr Jesus, in dein Freudenzelt!