1: Mein Seel, o Herr, muss loben dich, / du bist mein Heil, des freu ich mich, / dass du nicht fragst nach weltlich‘ Pracht / und hast mich Armen nicht veracht'
2: und angesehn mein Niedrigkeit. / Des wird von nun an weit und breit / mich selig preisen jedermann, / weil du groß Ding an mir getan.
3: Du bist auch mächtig, lieber Herr, / dein große Macht stirbt nimmermehr: / Dein Nam ist alles Rühmens wert, / drum man dich willig preist und ehrt.
4: Du bist barmherzig insgemein / dem, der dich herzlich fürcht’ allein, / und hilfst dem Armen immerdar, / wenn er muss leiden groß Gefahr.
5: Der Menschen Hochmut muss vergehn, / vor deinem Arm kann nichts bestehn. / Wer sich verlässt auf seine Pracht, / dem hast du bald ein End gemacht.
6: Du machst zunicht der Menschen Rat, / das sind, Herr, deine Wundertat’; / was sie erdenken gegen dich, / kann alles doch bestehen nicht.
7: Wer niedrig ist und klein geacht’, / an dem übst du dein göttlich Macht, / und machst ihn einem Fürsten gleich, / die Reichen arm, die Armen reich.
8: Das tust du, Herr, zu dieser Zeit, / gedenkest der Barmherzigkeit, / willst deinem Volke Hilfe tun / durch deinen eingebornen Sohn.
9: Wir habens nicht verdient vor dir: / Durch deine Gnade leben wir. / Was du den Vätern offenbart, / hast du erfüllt in deiner Art.
10: Ja, Abraham hast du geschworn, / dass wir nicht sollten sein verlorn, / ihm zugesagt das Himmelreich / und seinem Samen ewiglich.
11: Gott Vater und dem ein’gen Sohn, / dem Heilgen Geist in einem Thron / sei Ehr und Preis von uns bereit’ / von nun an bis in Ewigkeit.