1: Das Feld ist reif, vor ihrem Schöpfer neigen / die Ähren sich, ihm Ehre zu bezeigen. / Sie rufen: „Kommet, lasst die Sicheln klingen, / vergesst auch nicht, / das Lob des Herrn zu singen!“
2: Ein Jahr, o Vater, ließest du es währen, / bis uns gereift die Saat, die uns soll nähren. / Nun du sie gibest, sammeln wir die Gabe. / Aus deiner Hand kommt alle unsre Habe.
3: Wenn du, Herr, sprichst dein göttliches „Es werde“, / füllt sich mit reichen Gaben bald die Erde. / Wenn du dich abkehrst, müssen wir mit Beben / in Staub uns wandeln, können wir nicht leben. Ps 104,29
4: Wir, deine Diener, wollen gern ertragen / im Schweiß des Angesichts der Arbeit Plagen. / Nur segne, Vater, unsrer Hände Werke, / schenk uns Gesundheit, neue Kraft und Stärke. 1. Mos 3,19
5: Wir wollen kindlich zu Gott Hoffnung hegen / und auch den Armen spenden von dem Segen. / Gab er uns wenig, lasst es uns genügen; / gab er uns reichlich, unnütz nichts vergeuden.
6: Sein sind die Güter, wir nur die Verwalter. / „Tu Rechnung“, spricht der Ewge zum Haushalter. / Wie reife Garben wird nach kurzen Tagen / der Tod uns mähen und zum Grabe tragen. Mt 18,24
7: Zur Ernte reift der Leib. Hilf vom Verderben: / Lass täglich, Herr, durch Buße in uns sterben / Lust und Begierde. Mehr in uns den Glauben, / lass nicht den Feind uns Lieb und Hoffnung rauben.
8: Am End nimm, Jesus, in die Himmelsscheunen / auch unsre Seelen, Ruhtag dort zu feiern. / Die hier mit Tränen streuen edlen Samen, / werden mit Freuden droben ernten. Amen. Ps 126,5f