1: Ich komm zu deinem Abendmahle, / weil meine Seele hungrig ist, / der du wohnst in dem Freudensaale / und meiner Seele Speise bist: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
2: Gib, Herr, dass würdig ich erscheine / an deinem Tisch auf Erden hier, / dass meine Seele nur alleine / mit ihrer Andacht sei bei dir: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
3: Unwürdig bin ich zwar zu nennen, / weil ich in Sünden mich verirrt. / Doch wirst du noch dein Schäflein kennen, / du bist ja mein getreuer Hirt: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
4: Mühselig bin ich und beladen / mit einer schweren Sündenlast, / doch nimm mich Sünder an in Gnaden / und speise mich als deinen Gast: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
5: Du wirst ein solches Herze finden, / das nicht auf eigne Werke baut, / das da beweinet seine Sünden / und ganz auf dein Verdienst vertraut: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
6: Ich kann dein Abendmahl, Herr, nennen / nur deiner Liebe Testament. / Denn, ach, hier kann ich recht erkennen, / wie sehr dein Herz vor Liebe brennt: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
7: Es ist das beste aller Güter / und unsres Glaubens Band und Grund, / die größte Stärke der Gemüter, / die Hoffnung und der Gnadenbund: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
8: Dies Mahl ist meiner Seelen Weide, / der Armen Schatz, der Schwachen Kraft, / der Teufel Schreck, der Engel Freude, / für Sterbende der Lebenssaft: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
9: Du kannst den schwachen Glauben stärken, / wenn ich dein Mahl empfange bald. / Und lässt sich Schwachheit bei mir merken, / so bist du mir ein starker Halt: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
10: Du bist mein Arzt, ich bin dein Kranker. / Du bist mein Vater, ich dein Kind. / Mein Herz dein Schiff, du bist mein Anker, / mein Ruder, Segel, Mast und Wind: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
11: Der Leib, den du für mich gegeben, / das Blut, das du vergossen hast, / gibt meiner Seele Kraft und Leben / und meinem Herzen Ruh und Rast: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
12: Ich bin mit dir nun ganz vereinet, / du lebst in mir und ich in dir, / drum meine Seele nicht mehr weinet, / hat sie doch wahren Trost an dir: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
13: Wer könnte mich nun noch verdammen? / Der mich gerecht macht, der ist hier. / Ich fürchte nicht der Hölle Flammen, / er öffnet mir die Himmelstür: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut. Röm 8,33f
14: Du, Herr, wirst mich einst auferwecken / und rufen aus der Erd heraus. / Drum kann kein finstres Grab mich schrecken, / ich lieg und ruh mich dort nur aus: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.
15: Nun lass mein Herz ein Wohnung bleiben / der heiligen Dreieinigkeit. / Nichts soll mich, Herr, von dir wegtreiben. / So leb ich ewiglich erfreut: / Mein Jesus, lass dein Leib und Blut / sein meiner Seele höchstes Gut.