1: Wo Gott der Herr nicht zu uns hält, / wenn unsre Feinde toben, / und nicht auf unsrer Seite steht / im Himmel hoch dort oben, / wo er Israels Schutz nicht ist, / und selber bricht der Feinde List, / so ists mit uns verloren.
2: Was Menschenkraft und -geist anfängt, / soll uns doch nicht erschrecken. / Er sitzet an der höchsten Stätt, / der wird ihrn Rat aufdecken. / Wenn sie‘s aufs Klügste greifen an, / so geht doch Gott ein andre Bahn; / es steht in seinen Händen.
3: Sie wüten sehr und fahren her, / als wollten sie uns fressen; / zu würgen steht all ihr Begehr, / Gott haben sie vergessen. / Wie Meereswellen einher gehn, / nach Leib und Leben sie uns stehn; / des wird sich Gott erbarmen.
4: Sie stellen uns wie Ketzern nach, / nach unserm Blut sie trachten, / doch rühmen sie sich Christen hoch, / die Gott allein groß achten. / Ach, Gott, der teure Name dein / muss ihrer Bosheit Mantel sein. / Du wirst einmal aufwachen. 1. Petr 2,16
5: Sie sperren ihren Rachen auf / und wollen uns verschlingen. / Lob und Dank sei Gott allezeit, / es wird ihn‘ nicht gelingen. / Er wird ihr Strick zerreißen gar / und stürzen ihre falsche Lehr. / Sie werden Gott nicht wehren.
6: Ach, Herr Gott, wie reich tröstest du, / die gänzlich sind verlassen. / Die Gnadentür geht nicht mehr zu, / Vernunft kann das nicht fassen. / Sie spricht: „Es ist nun alls verlorn“, / da doch das Kreuz hat neu geborn, / die deine Hilf erwarten.
7: Die Feind sind all in deiner Hand, / dazu all ihr Gedanken. / Ihr Anschlag ist dir wohl bekannt; / hilf nur, dass wir nicht wanken. / Vernunft dem Glauben widerspricht, / der Zukunft will sie trauen nicht, / da du wirst selber trösten.
8: Den Himmel hast du und die Erd, / Herr, unser Gott, gegründet. / Gib, dass dein Licht uns helle werd, / lass unser Herz entzündet / in rechter Lieb des Glaubens dein / bis an das End beständig sein. / Die Welt lass immer murren.