1: Bei dir, Jesu, will ich bleiben, / stets in deinem Dienste stehn. / Nichts soll mich von dir vertreiben, / will auf deinen Wegen gehn. / Du bist meines Lebens Leben, / meiner Seele Trieb und Kraft, / wie der Weinstock seinen Reben / zuströmt Kraft und Lebenssaft. Joh 15,4-7
2: Könnt ichs irgend besser haben / als bei dir, der allezeit / soviel tausend Gnadengaben / für mich Armen hat bereit? / Könnt ich je getroster werden / als bei dir, Herr Jesus Christ, / dem im Himmel und auf Erden / alle Macht gegeben ist?
3: Wo ist solch ein Herr zu finden, / der, was Jesus tat, mir tut: / Mich erkauft von Tod und Sünden / mit dem eignen teuren Blut? / Sollt ich dem nicht angehören, / der sein Leben für mich gab, / sollt ich ihm nicht Treue schwören, / Treue bis in Tod und Grab?
4: Ja, Herr Jesus, bei dir bleib ich / wie in Freude so in Leid. / Bei dir bleib ich, dir verschreib ich / mich für Zeit und Ewigkeit. / Deines Winks bin ich gewärtig, / auch des Rufs aus dieser Welt. / Denn der ist zum Sterben fertig, / der sich lebend zu dir hält.
5: Bleib mir nah auf dieser Erden, / bleib auch, wenn mein Tag sich neigt, / wenn es nun will Abend werden, / und die Nacht herniedersteigt. / Lege segnend dann die Hände / mir aufs müde, schwache Haupt, / sprich: „Mein Kind, hier gehts zu Ende, / aber dort lebt, wer hier glaubt.“
6: Bleib mir dann zur Seite stehen, / graut mir vor dem kalten Tod / als dem kühlen, scharfen Wehen / vor dem Himmelsmorgenrot. / Wird mein Auge dunkler, trüber, / dann erleuchte meinen Geist, / dass ich fröhlich zieh hinüber, / wie man nach der Heimat reist.