1: Durch Adams Fall verdorben ist / menschlich Natur und Wesen: / auf uns vererbt ist dieses Gift, / davon wir nicht genesen / ohn Gottes Trost, der uns erlöst / von dem so großen Schaden, / der durch die Schlang auf Eva kam, / Gotts Zorn auf sich zu laden.
2: Da nun die Schlang Eva hat bracht, / dass sie ist abgefallen / von Gottes Wort, welchs sie veracht’, / dadurch hat sie uns allen / gebracht den Tod, / so war es not, / dass uns auch Gott sollt geben / sein’ lieben Sohn, den Gnadenthron, / in dem wir möchten leben. Röm 3,25
3: Wie uns nun hat ein fremde Schuld / in Adam all verhöhnet, / also hat uns ein fremde Huld / in Christus all versöhnet; / und wie wir all / durch Adams Fall / sind ewgen Tods gestorben, / also hat Gott durch Christi Tod / erneut, was war verdorben.
4: Hat er uns doch sein’ Sohn geschenkt, / da wir sein Feind noch waren, / der für uns ist ans Kreuz gehängt, / getöt’, in Himmel gfahren, / dadurch wir sein / von Tod und Pein / erlöst, so wir vertrauen / auf diesen Hort, des Vaters Wort: / Wem wollt vorm Sterben grauen? Röm 5,10
5: Er ist der Weg, das Licht, die Pfort, / die Wahrheit und das Leben, / des Vaters Rat und ewig Wort. / Ihn hat er uns gegeben / zu einem Schutz, / dass wir mit Trutz / an ihn fest sollen glauben. / Darum uns bald kein Macht noch Gwalt / aus seiner Hand wird rauben. Joh 14,6; Joh 8,12; Joh 10,9
6: Der Mensch ist gottlos und verflucht / und von dem Heil noch ferne, / wenn er sein’ Trost bei Menschen sucht / und nicht bei Gott dem Herren. / Denn wer ihm will / ein ander Ziel / als diesen Tröster stecken, / den mag gar bald des Teufels Gwalt / mit seiner List erschrecken. Röm 3,23f
7: Wer hofft auf Gott und ihm vertraut, / wird nicht zuschanden werden. / Denn wer auf diesen Felsen baut, / ob er viel Leid auf Erden / ertragen muss, / hab ich am Schluss, / doch den nie sehen fallen, / der sich verlässt auf Gottes Trost. / Er hilft sein Gläubgen allen. Ps 37,24f
8: Ich bitt, o Herr, von Herzensgrund, / du wollst nicht von mir nehmen / dein heilig Wort aus meinem Mund, / so wird mich nicht beschämen / mein Sünd und Schuld. / Denn in dein Huld / setz ich all mein Vertrauen. / Wer sich nun fest darauf verlässt, / der wird den Tod nicht schauen.
9: Mein’ Füßen ist dein heilig Wort / ein Leuchte nah und ferne, / ein Licht, das mir den Weg weist fort. / Wenn dieser Morgensterne / in uns aufgeht, / so bald versteht / der Mensch die hohen Gaben, / die Gottes Geist denen verheißt, / die Hoffnung darauf haben. Ps 119,105