1: Ist Gott für mich, so trete / gleich alles wider mich; / sooft ich ruf und bete, / weicht alles hinter sich. / Hab ich das Haupt zum Freunde / und bin geliebt bei Gott, / was kann mir tun der Feinde / und Widersacher Rott?
2: Nun weiß und glaub ich feste, / ich rühms auch ohne Scheu, / dass Gott, der Höchst und Beste, / mein Freund und Vater sei, / und dass in allen Fällen / er mir zur Rechten steh / und dämpfe Sturm und Wellen / und was mir bringet Weh.
3: Der Grund, da ich mich gründe, / ist Christus und sein Blut; / das machet, dass ich finde / das ewig, wahre Gut. / An mir und meinem Leben / ist nichts auf dieser Erd; / was Christus mir gegeben, / das ist der Liebe wert. 1. Kor 3,11
4: Mein Jesus ist mein Ehre, / mein Glanz und schönes Licht. / Wenn der nicht in mir wäre, / so dürft und könnt ich nicht / vor Gottes Augen stehen / und vor dem Sternensitz, / ich müsst sofort vergehen / wie Wachs in Feuershitz. Ps 68,3
5: Der, der hat ausgelöschet, / was mit sich führt den Tod; / der ists, der mich rein wäschet, / macht schneeweiß, was ist rot. / In ihm kann ich mich freuen, / hab einen Heldenmut, / brauch kein Gerichte scheuen, / wie sonst ein Sünder tut. Jes 1,18
6: Nichts, nichts kann mich verdammen, / nichts nimmt mir meinen Mut; / die Höll und ihre Flammen / löscht meines Heilands Blut. / Kein Urteil mich erschrecket, / kein Unheil mich betrübt / weil mich mit Flügeln decket / mein Heiland, der mich liebt. Ps 36,8
7: Sein Geist wohnt mir im Herzen, / regiert mir meinen Sinn, / vertreibet Sorg und Schmerzen, / nimmt allen Kummer hin; / gibt Segen und Gedeihen / dem, was er in mir schafft, / hilft mir das Abba schreien / aus aller meiner Kraft. Röm 8,15
8: Und wenn an meinem Orte / sich Furcht und Schrecken findt, / so seufzt und spricht er Worte, / die unaussprechlich sind / mir zwar und meinem Munde, / Gott aber wohl bewusst, / der an des Herzens Grunde / ersiehet seine Lust. Röm 8,26
9: Sein Geist spricht meinem Geiste / manch süßes Trostwort zu: / Wie Gott dem Hilfe leiste, / der bei ihm suchet Ruh, / und wie er hat erbauet / ein edle neue Stadt, / wo Aug und Herze schauet, / was es geglaubet hat. Offb 21,2
10: Da ist mein Teil und Erbe / mir prächtig zugericht’; / wenn ich gleich fall und sterbe, / fällt doch mein Himmel nicht. / Muss ich auch hier befeuchten / mit Tränen meine Zeit, / mein Jesus und sein Leuchten / durchsüßet alles Leid.
11: Wer sich mit dem verbindet, / den Satan flieht und hasst, / der wird verfolgt und findet / ein hohe, schwere Last / zu leiden und zu tragen, / gerät in Hohn und Spott; / das Kreuz und alle Plagen, / die sind sein täglich Brot.
12: Das ist mir nicht verborgen, / doch bin ich unverzagt. / Gott will ich lassen sorgen, / dem ich mich zugesagt. / Es koste Leib und Leben / und alles, was ich hab, / an dir will ich fest kleben / und nimmer lassen ab.
13: Die Welt, die mag zerbrechen, / du hältst mich ewiglich. / Kein Brennen, Hauen, Stechen / soll trennen mich und dich; / kein Hunger und kein Dürsten, / kein Armut, keine Pein, / kein Zorn der großen Fürsten / soll Hindernis mir sein.
14: Kein Engel, keine Freuden, / kein Thron, kein Herrlichkeit, / kein Lieben und kein Leiden, / kein Angst und Herzeleid, / was man nur kann ersinnen, / es sei klein oder groß: / Nichts davon soll mich bringen / aus deinem Arm und Schoß.
15: Mein Herze geht in Sprüngen / und kann nicht traurig sein, / ist voller Freud und Singen, / sieht lauter Sonnenschein. / Die Sonne, die mir lachet, / ist mein Herr Jesus Christ; / das, was mich singen machet, / ist, was im Himmel ist. Mal 3,20; Offb 21,23