1: Herr Jesus Christ, du höchstes Gut, / du Brunnquell aller Gnaden, / sieh doch, wie ich in meinem Mut / mit Schmerzen bin beladen / und in mir hab der Pfeile viel, / die im Gewissen ohne Ziel / mich armen Sünder plagen. Eph 6,16
2: Erbarm dich mein in solcher Last, / nimm sie aus meinem Herzen, / da du sie doch gebüßet hast / am Holz mit Todesschmerzen, / damit ich nicht vor großem Weh / in meinen Sünden untergeh / und ewiglich verzage.
3: Und wenn mir fällt die Sünde ein, / die ich mein Tag begangen, / so fällt mir auf das Herz ein Stein / und bin mit Furcht umfangen. / Ja, ich weiß weder aus noch ein / und müsste gleich verloren sein, / wenn ich dein Wort nicht hätte.
4: Aber dein heilsam Wort das macht / mit seinem süßen Singen, / dass mir das Herze wieder lacht / und neu beginnt zu springen; / weil es doch alle Gnad verheißt / denen, die mit zerknirschtem Geist / zu dir, o Jesus, kommen.
5: Und weil ich denn in meinem Sinn, / wie ich zuvor geklaget, / auch ein betrübter Sünder bin, / den sein Gewissen plaget, / und gerne möcht im Blute dein / von Sünden los und ledig sein, / wie David und Manasse. 2. Sam 12,13; 2. Chr 33,18-20
6: So komme nun auch ich zu dir / in meiner Angst geschritten / und will dich mit gebeugten Knien / von ganzem Herzen bitten: / Verzeihe mir doch gnädiglich, / was ich mein Lebtag gegen dich / auf Erden hab begangen.
7: O Herr, vergib, vergib mirs doch / um deines Namens willen. / Du wollst abtun das schwere Joch, / der Sünden Jammer stillen, / dass sich mein Herz zufrieden geb / und dir hinfort zu Ehren leb / mit kindlichem Gehorsam.
8: Stärk mich mit deinem Freudengeist, / heil mich mit deinen Wunden. / Tröst mich mit deinem Todesschweiß / in meinen letzten Stunden / und nimm mich einst, wann dirs gefällt, / im rechten Glauben von der Welt / zu deinen Auserwählten.