Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun

1. Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun / und Werk in deinem Willen ruhn, / von dir kommt Glück und Segen; / was du regierst, das geht und steht / auf rechten, guten Wegen.

1:  Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun / und Werk in deinem Willen ruhn, / von dir kommt Glück und Segen; / was du regierst, das geht und steht / auf rechten, guten Wegen.

2:  Es steht in keines Menschen Macht, / dass sein Rat werd ins Werk gebracht / und seines Gangs sich freue. / Des Höchsten Rat der machts allein, / dass Menschenrat gedeihe.

3:  Oft denkt der Mensch in seinem Mut, / dies oder jenes sei ihm gut, / und ist doch weit gefehlet. / Oft sieht er auch für schädlich an, / was Gott doch selbst gewählet.

4:  Es fängt so mancher weise Mann / ein gutes Werk zwar fröhlich an / und bringts doch nicht zustande. / Er baut ein Schloss und festes Haus, / doch nur auf lauterm Sande. Mt 7,24f

5:  Verleihe mir das edle Licht, / das sich von deinem Angesicht / in fromme Seelen strecket / und da der rechten Weisheit Kraft / durch deine Kraft erwecket.

6:  Gib mir Verstand aus deiner Höh, / auf dass ich ja nicht ruh und steh / auf meinem eignen Willen. / Sei du mein Freund und treuer Rat, / was recht ist, zu erfüllen.

7:  Was dir gefällt, das lass auch mir, / o meiner Seelen Sonn und Zier, / gefallen und belieben. / Was dir zuwider, lass mich nicht / in Werk und Tat verüben.

8:  Ists Werk von dir, so hilf zu Glück, / ists Menschentun, so treib zurück / und ändre meine Sinnen. / Was du nicht wirkst, das pflegt von selbst / in Kurzem zu zerrinnen. Apg 5,38f

9:  Sollt aber dein und unser Feind / an dem, was dein Herz gut gemeint, / beginnen sich zu rächen, / ist das mein Trost, dass seinen Zorn / du leichtlich könnest brechen. 1. Joh 3,8

10:  Tritt du zu mir und mache leicht, / was mir sonst fast unmöglich scheint, / und bring zum guten Ende, / was du selbst angefangen hast / durch Weisheit deiner Hände.

11:  Ist gleich der Anfang etwas schwer / und muss ich auch ins tiefe Meer / der bittern Sorgen treten, / so treib mich nur, ohn Unterlass / zu seufzen und zu beten.

12:  Du bist mein Vater, ich dein Kind. / Was ich bei mir nicht hab und find, / hast du zu aller G’nüge. / So hilf nur, dass ich meinen Stand / wohl halt und herrlich siege.

13:  Dein soll sein aller Ruhm und Ehr, / ich will dein Tun je mehr und mehr / aus hocherfreuter Seele / vor deinem Volk und aller Welt, / so lang ich leb, erzählen.