Ich liege, Herr, in deiner Hut

1:  Ich liege, Herr, in deiner Hut / und schlafe ganz mit Frieden. / Dem, der in deinen Armen ruht, / ist wahre Rast beschieden. Ps 4,9

2:  Du bists allein, Herr, der stets wacht, / zu helfen und zu stillen, / wenn mich die Schatten finstrer Nacht / mit jäher Angst erfüllen.

3:  Dein starker Arm ist ausgereckt, / dass Unheil mich verschone / und ich, was auch den Schlaf noch schreckt, / beschirmt und sicher wohne.

4:  So will ich, wenn der Abend sinkt, / des Leides nicht gedenken, / das mancher Erdentag noch bringt, / und mich darein versenken,

5:  wie du, wenn alles nichtig war, / worauf die Menschen hoffen, / zur Seite warst und wunderbar / mir Plan und Rat getroffen.

6:  Weil du der mächt’ge Helfer bist, / will ich mich ganz bescheiden / und, was bei dir verborgen ist, / dir zu entreißen meiden.

7:  Ich achte nicht der künft’gen Angst. / Ich harre deiner Treue, / der du nicht mehr von mir verlangst, / als dass ich stets aufs Neue

8:  zu kummerlosem, tiefem Schlaf / in deine Huld mich bette, / vor allem, was mich bitter traf, / in deine Liebe rette.

9:  Ich weiß, dass auch der Tag, der kommt, / mir deine Nähe kündet / und dass sich alles, was mir frommt, / in deinen Ratschluss findet.

10:  Sind nun die dunklen Stunden da, / soll hell vor mir erstehen, / was du, als ich den Weg nicht sah, / zu meinem Heil ersehen.

11:  Du hast die Lider mir berührt. / Ich schlafe ohne Sorgen. / Der mich in diese Nacht geführt, / der leitet mich auch morgen.