1: Herr Jesus Christ, wahr' Mensch und Gott, / der du littst Qualen, Angst und Spott, / für mich am Kreuz dann schließlich starbst / und mir deins Vaters Gunst erwarbst: / Ich bitt durchs bittre Leiden dein, / du wollst mir Sünder gnädig sein.
2: Wenn ich nun komm in Sterbensnot / und ringen werde mit dem Tod, / wenn ich verlier mein Augenlicht / und meine Ohren hören nicht, / wenn meine Zunge nicht mehr spricht / und mir vor Angst mein Herz zerbricht,
3: wenn mein Verstand sich nicht besinnt / und mir all menschlich Hilf zerrinnt: / So komm, Herr Christ, zu mir am End. / Zur Hilf mir deinen Engel send / und führ mich aus dem Jammertal. / Verkürz mir doch des Todes Qual.
4: Die bösen Geister von mir treib, / mit deinem Geist stets bei mir bleib, / bis sich die Seel vom Leib getrennt, / so nimm sie, Herr, in deine Händ. / Die Ruhe schenk dem Leibe mein, / bis dass der Jüngste Tag erschein.
5: Herr, lass mich fröhlich auferstehn, / aus dem Gericht ins Leben gehn / und meiner Sünd nicht mehr gedenk, / aus Gnade mir Erlösung schenk. / Was du hast zugesaget mir / in deinem Wort, das glaub ich dir:
6: „Fürwahr, fürwahr, euch sage ich, / wer mein Wort hält und glaubt an mich, / der wird nicht kommen ins Gericht / den Tod auch ewig schmecken nicht. / Und ob er hier schon leiblich stirbt, / in Ewigkeit er nicht verdirbt. Joh 8,52; Joh 11,25f
7: Sondern ich will mit starker Hand / ihn reißen aus des Todes Band / und zu mir nehmen in mein Reich. / Da soll er dann mit mir zugleich / in Freuden leben ewiglich.“ / Dazu verhilf uns gnädiglich.
8: Ach, Herr, vergib all unsre Schuld. / Hilf, dass wir warten mit Geduld, / bis unsre Stunde kommt herbei. / Auch unser Glaube wachsam sei, / deim Wort zu trauen festiglich, / bis wir entschlafen seliglich.