1: Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken, / mich in das Meer der Liebe zu versenken, / die dich bewog, von aller Schuld des Bösen / uns zu erlösen.
2: Ganz eins mit Gott, ein Mensch gleich uns auf Erden / und bis zum Tod am Kreuz gehorsam werden, / an unsrer Statt gemartert und zerschlagen, / die Sünd zu tragen: Phil 2,6-8
3: O welche heilgen wunderbaren Taten! / Sinn ich dem nach, will meine Kraft versagen. / Mein Herz erbebt, ich seh und ich empfinde / den Fluch der Sünde.
4: Gott ist gerecht, ein Rächer alles Bösen. / Gott ist die Lieb und lässt die Welt erlösen. / Dies kann mein Geist mit Schrecken und Entzücken / am Kreuz erblicken.
5: Seh ich dein Kreuz den Klugen dieser Erden / ein Ärgernis und eine Torheit werden: / So seis doch mir, trotz allen frechen Spottes, / die Weisheit Gottes. 1. Kor 1,23f
6: Es schlägt den Stolz und mein Verdienst darnieder, / es stürzt mich tief, und es erhebt mich wieder, / lehrt mich mein Glück, macht mich aus Gottes Feinde / zu Gottes Freunde.
7: Da du dich selbst für mich dahingegeben, / wie könnt ich noch nach meinem Willen leben? / Und nicht vielmehr, weil ich dir angehöre, / zu deiner Ehre.
8: Ich will nicht Hass mit gleichem Hass vergelten, / wenn man mich schilt, nicht rächend wiederschelten. / Du Heiliger, du Herr und Haupt der Glieder, / schaltst auch nicht wieder. 1. Petr 2,23
9: Unendlich Glück! Du littest uns zugute. / Ich bin versöhnt in deinem teuren Blute. / Du hast mein Heil, da du für mich gestorben, / am Kreuz erworben.
10: Wenn endlich, Herr, mich meine Sünden kränken, / so lass dein Kreuz mir wieder Ruhe schenken. / Dein Kreuz, dies sei, wenn ich den Tod einst leide, / mir Fried und Freude.